Spanisch lernen in Buenos Aires

Spanisch lernen in Buenos Aires

Ohne Spanisch geht in Lateinamerika gar nichts.

In den meisten Gegenden sprechen die Menschen gar kein Englisch – und selbst in der Metropole Buenos Aires, die als europäischste Stadt Südamerikas gilt, kommst du entgegen aller Vermutungen mit Englisch nur selten weiter. Meiner Einschätzung nach sprechen die Porteños, die Einwohner von Buenos Aires, entweder perfekt Englisch, oder eben gar nicht. Gar nicht überwiegt dabei allerdings deutlich.

Wenn du also kein Spanisch sprichst, gibt es nur eine Möglichkeit: die Schulbank drücken. Und genau das haben Patrick und ich gemacht.

Ich hatte zwar in der Uni schon mal ein Jahr lang Spanisch, aber das meiste davon habe ich nach mittlerweile neun Jahren ohne regelmäßige Übung natürlich wieder vergessen. Wir kamen also als ziemliche Spanisch-Nieten nach Argentinien und für uns war schon vorher klar, dass wir auf jeden Fall einen Spanischkurs machen wollen.

Die Schule

Das Angebot an Sprachschulen in Buenos Aires ist riesig. Wir recherchierten ein bisschen im Internet und entschieden uns schließlich für die El Pasaje Spanish School. Die Bewertungen waren gut und die Homepage war übersichtlich und ansprechend – und preislich liegt die Schule im unteren Bereich. Das war für uns natürlich auch nicht unerheblich.

Sprachschulen in Buenos Aires

Wir nahmen Kontakt per E-Mail auf und bekamen nur einen Tag später eine Antwort – auch das spricht meiner Meinung nach für Qualität. Der Kontakt per Mail war sehr nett und nachdem die Mitarbeiter von der El Pasaje Spanish School alle unsere Fragen beantwortet hatten, registrierten wir uns online für einen Gruppen-Intensivkurs mit 20 Stunden pro Woche.

Der erste Schultag

An unserem ersten Schultag – ohne Schultüte – fühlte ich mich dann tatsächlich wieder ein bisschen wie damals, als ich meinen ersten Tag an der Uni hatte. Irgendwie ist ja dann alles aufregend. Die Fahrt zur Schule. Bloß nicht zu spät kommen! Und man stellt sich 1.000 Fragen. Wie werden wir wohl empfangen? Wie sieht die Schule tatsächlich aus? Wie sind die Lehrer? Wie sind meine Klassenkameraden?

Die El Pasaje Spanish School liegt verkehrsgünstig mitten im Stadtzentrum. Du kannst sie also mit diversen U-Bahnen (in Buenos Aires „Subte“) oder Bussen („colectivos“) erreichen – oder zu Fuß oder mit dem kostenlosen Fahrrad von Ecobici, wenn du in der Nähe wohnst. Wir nahmen die Subte und waren natürlich 20 Minuten zu früh da. Allerdings mussten wir den Sprachkurs auch noch bezahlen, deshalb war das gar nicht so schlecht. Bezahlen geht übrigens ganz einfach in bar – den besten Preis bekommst du, wenn du in USD oder Euro zahlst – oder noch einfacher per Paypal.

Sprachschulen in Buenos Aires

Die Schule ist im ersten Stock eines Altbaus. Es gibt eine kleine Rezeption, insgesamt sieben Klassenräume und einen Aufenthaltsbereich mit Tischtennisplatte. Manche der Klassenräume sind für maximal vier Personen ausgelegt, andere sind größer. Aber kein Klassenraum fasst mehr als neun Personen – entsprechend sind maximal acht Schüler in einer Klasse und der Lernerfolg deshalb umso größer.

Sprachschulen in Buenos Aires

Der Unterricht

Wir waren eine Gruppe von sechs Personen aus aller Welt, die allesamt gar keine oder nur sehr begrenzte Spanischkenntnisse hatten. Solltest du schon Spanisch können, bietet die El Pasaje Spanish School auch weiterführende Kurse an – du wirst in jedem Fall nur mit Leuten in einer Klasse sein, die auf dem gleichen Sprachlevel sind wie du. Unsere Klasse war sehr aufgeschlossen und locker – das schaffte eine tolle Lernatmosphäre.

Die Schule bietet den Kurs entweder morgens oder nachmittags an – je nachdem, was dir besser passt. Wir entschieden uns für den Morgen und hatten jeden Tag von 10:00 Uhr bis 14:00 Unterricht – inkl. einer halben Stunde Pause um 12:00 Uhr.

In der ersten Woche des Intensivkurses lernten wir vor allem die Basics: „Ich heiße…“, „Ich wohne in…“, „Ich komme aus…“, „Ich bin .. Jahre alt.“ und die dazugehörigen Fragestellungen sowie das Konjugieren von wichtigen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben, die Zahlen und die Uhrzeit. Viel mehr passt in 20 Stunden auch nicht rein.

Aber das Wichtigste beim Lernen einer Sprache ist ja sowieso das Sprechen. Und dazu zwang unser Lehrer uns natürlich die ganze Zeit – zwingen klingt zwar negativ, aber es hat super viel Spaß gemacht. Wir haben jeden Tag neue Wörter gelernt, mit denen wir uns und das, was wir tun, beschreiben können.

Angebotene Aktivitäten

Abgesehen vom eigentlichen Zweck der Schule, den Schülern Spanisch beizubringen, bietet die El Pasaje Spanish School auch eine Reihe von Aktivitäten an. Manche davon sind kostenlos, andere kosten Geld – aber als Schüler bekommst du viele Dinge zu einem vergünstigten Preis.

Sprachschulen in Buenos Aires

Kostenlos ist zum Beispiel das Kino, das ein Mal pro Woche im Aufenthaltsraum stattfindet. Hier werden natürlich argentinische Filme gezeigt, um das Spanisch zu verbessern. Außerdem gibt es einen wöchentlichen Conversation Club, in dem du mit anderen Schülern dein Spanisch weiter vertiefen kannst.

Eine Walking Tour durch die Stadt wird auch von der Schule organisiert. Hier erfährst du in drei Stunden eine ganze Menge über die Geschichte von Buenos Aires und siehst die wichtigsten Bauten im Zentrum. Bezahlen musst du am Ende nur das, was dir die Tour tatsächlich wert war.

Weitere interessante Touren, die von der Schule beworben werden, sind die Street Art Tour und die Foto Ruta Tour. Für die Street Art Tour bekommst du als Schüler zwar keinen vergünstigten Preis, aber wenn du in USD zahlst kostet die dreistündige Tour nur 20 Dollar – der Preis ist total in Ordnung für das, was du geboten bekommst. Die Tour ist super interessant und zeigt dir andere Stadtviertel als die üblichen Verdächtigen.

Die Foto Ruta Tour bekommst du als Schüler für 35 USD statt 45 USD. Grundsätzlich ist in Buenos Aires alles etwas günstiger, wenn du es in Dollar oder Euro bezahlst – gleiches gilt ja auch für den Sprachkurs an sich.

Fazit

Schon nach einer Woche fiel es mir viel leichter, spanische Unterhaltungen zu verstehen und im Supermarkt oder der Carnicería einzukaufen. Eine Woche Unterricht reicht natürlich nicht aus, aber die beste Schule ist sowieso die Straße, wenn du ein mal die Grundkenntnisse drauf hast.

Ich rate also jedem, der ohne Spanischkenntnisse nach Lateinamerika reist, einen Crashkurs zu machen. Solltest du zuerst nach Buenos Aires kommen, kann ich die El Pasaje Spanish School auf jeden Fall empfehlen.

Sprachschulen in Buenos Aires

Für diesen Artikel habe ich eine kostenlose private Unterrichtsstunde bekommen. Meine Meinung wurde von dieser Tatsache aber nicht beeinflusst – die Sprachschule ist wirklich einen Besuch wert!

Über den Autor

Mona

Früher saß ich den ganzen Tag im Büro am Schreibtisch - heute bin ich angehende Weltenbummlerin, Fotografin, Texterin, Geschichtenerzählerin und Reiseplanerin.
In diesem Blog erzähle ich die Geschichten, die mein Freund Patrick und ich auf unserer Weltreise erleben - und gebe Tipps zur richtigen Vorbereitung einer Langzeitreise und zu einzelnen Reisezielen.

4 Kommentare

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  • Hi Mona,

    tolle Infos, echt gut. Wir fahren Mitte März für 6 Wochen nach Argentinien. Ich kann relativ gut portugiesisch aber kein spanisch, geht das?

    Der Tipp mit der SIM Karte ist auch prima. Funktioniert das mobile Internet denn auch im ganzen Land?

    Danke schon mal. Alexander

    • Hi Alexander,

      ich kann leider kein Portugiesisch und weiß deshalb nicht, wie gut du damit in Argentinien durchkommen kannst. Soweit ich weiß, verstehen sich Spanischsprechende ganz gut mit Portugiesischsprechenden, weil die Sprachen doch viele Ähnlichkeiten haben. Für dich sollte es aber auch kein Problem sein, schnell ins Spanisch rein zu kommen 🙂

      Wir waren nur in Buenos Aires und Mendoza, aber da hat das mobile Internet mit der SIM Karte problemlos funktioniert. Ich gehe davon aus, dass es überall funktioniert, wo du Netz hast – also vielleicht nicht mitten in der Pampa, wo weit und breit kein Mast steht.

      Ganz viel Spaß in Argentinien! Es ist so toll da!
      LG, Mona

      • Hi Mona,

        danke für Deine Auskunft. Ich hätte noch eine Frage. Wir wollen eine Rundreise machen und für die meisten Strecken den Flieger nutzen. Kannst Du mir einen Tipp geben, auch wenn Du vielleicht nicht so viel mit dem Flieger in Argentinien unterwegs warst, wie man am einfachsten damit Geld sparen kann? Das geht ja sowieso schnell in die hunderte von Euros. Hast Du oder kennst Du jemanden der Erfahrung mit sogenannten Airpass gemacht hat. Ist das denn dir richtige Methode? Bei den Busverbindungen habe ich gesehen, da kommen ja schnell mal 20 Stunden zusammen. Okay, ein oder zwei Strecken werden wir sicherlich auch mit dem Bus zurück legen.

        Gruß Alexander

        • Hi Alexander,
          Fliegen ist in Argentinien extrem teuer. Wir haben immer den Bus genommen – der war zwar auch nicht gerade günstig, aber verglichen mit den Flugpreisen doch ein Schnäppchen. Wenn ihr auf der Suche nach günstigen Flügen seid, guckt mal bei Google Flights – da kannst du dir gut den ganzen Monat anzeigen lassen und die günstigsten Tage rauspicken. Ich habe leider keine Erfahrung mit dem Airpass, aber frag doch mal Florian vom flocblog (http://www.flocutus.de) – der ist sehr viel in Südamerika gereist und kann dir diesbzgl. glaube ich eher weiterhelfen.
          Die Busfahrten sind zwar lang, aber meistens könnt ihr da über Nacht fahren. Dann verliert ihr nicht viel Zeit und spart euch noch die Kosten für die Übernachtung. Ich kann Andesmar sehr empfehlen, die haben tolle Liegesitze.
          LG, Mona

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