All Inclusive in Peru? Mit einem Souvenir aus Bolivien kein Problem!

Cusco Peru

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Update

Dr. Menke arbeitet nicht mehr in der Clinica Pardo, weil die Klinik die Mitarbeiter nicht mehr bezahlen konnte. Sie arbeitet jetzt in einer anderen Klinik und du kannst dich gerne telefonisch bei ihr melden, solltest du in Cusco sein und krank werden. Die Handynummer steht unten im Kommentar.

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Ab und zu soll man sich ja auch mal was gönnen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer All Inclusive Unterkunft in Cusco? Du hast ein großes Zimmer mit eigenem Bad und dir wird drei Mal am Tag das Essen gebracht. Es gibt Hunderte von Fernsehsendern und bodentiefe Fenster, durch die du die ganze Innenstadt sehen kannst. Abends ist das besonders nett, weil Cusco dann so schön beleuchtet ist. Und das Beste an der Sache ist, dass es noch nicht mal was kostet.

Wie du das bekommst? Mit einem kleinen Souvenir aus Bolivien und einer guten Krankenversicherung.

Clinica Pardo Cusco

Wir dachten in Bolivien, dass wir uns bei der Uyuni-Tour einen Magen-Darm-Virus eingefangen hatten. Uns ging es direkt nach der Tour ein paar Tage richtig schlecht. Aber Sucre war der perfekte Ort, um das Dilemma zu überstehen. Und als wir uns über La Paz und Copacabana Richtung Peru aufmachten, ging es Patrick und mir auch wieder gut.

Kaum waren wir aber in Cusco angekommen, ging es Patrick wieder extrem schlecht. Er verbrachte die meiste Zeit im Bad, konnte nichts essen und hatte extreme Gliederschmerzen. Mir hingegen ging es diesmal gar nicht so schlecht.

Patrick ging es allerdings immer schlechter. Deshalb beschlossen wir nach einer schlaflosen Nacht, die deutsche Ärztin Johanna Menke, die wir glücklicherweise online gefunden hatten, zu kontaktieren.

Herzlich Willkommen in der Clinica Pardo!

Eine Stunde später saßen wir in der Privatklinik Pardo und warteten auf die Untersuchungsergebnisse von Patrick. Und nach 45 Minuten warten hieß es: „Herzlich Willkommen auf Station!“. Von Magen-Darm-Virus war keine Spur. Stattdessen hatte Patrick aus Bolivien gleich zwei andere kleine Souvenirs mitgebracht. Typhus lässt grüßen – und dazu gab es noch eine Ladung Amöben.

Wir sind zwar beide gegen Typhus geimpft, aber die Impfung wirkt nur zu 70%. Und da Typhus fäkal-oral übertragen wird, musste ich mich dann auch noch durchchecken lassen. Ich hatte zwar keine eindeutigen Symptome, aber in Bolivien war es mir ja auch sehr schlecht gegangen – fast schlechter als Patrick.

Und nach weiteren 45 Minuten kam die Bestätigung, dass auch ich die fiesen kleinen Salmonellen hatte, die Typhus auslösen. Meine Werte waren zwar nicht so schlecht, aber auch für mich hieß es dann: „Willkommen im All Inclusive Hotel Clinica Pardo!“.

Clinica Pardo Cusco

Nachdem wir unsere Sachen aus dem Hostel geholt und dort ausgecheckt hatten, wurden wir beide direkt an den Tropf gehangen und bekamen eine ordentliche Portion Antibiotika. Dazu zwei Liter Flüssigkeit – endlich war ich mal wieder rehydriert!

Die Zimmer in der Klinik sind wirklich ausgesprochen großzügig und die Aussicht ist fabelhaft. Das Essen bestand eigentlich immer aus Hühnchen mit Reis, aber dafür zahlt eben auch die Krankenkasse. Die Krankenschwestern in ihren Hello Kitty-Kitteln waren alle sehr freundlich, auch wenn wir uns meistens mit Händen und Füßen verständigen mussten, weil wir ihr Spanisch nicht verstanden und sie unseres erst recht nicht.

Clinica Pardo Cusco Essen

Weil ich mich nicht wirklich krank fühlte, wurde ich bereits am nächsten Tag entlassen und bekam einen Haufen Tabletten, die ich die nächsten neun Tage nehmen musste. Patrick ging es aber leider jeden Tag schlechter. Er bekam weiterhin Infusionen und wir verbrachten letztendlich vier Tage in der Klinik.

Privatkliniken in Peru sind sehr familienfreundlich. Es gibt nur Privatzimmer – und in jedem Zimmer steht ein Zustellbett für eine Begleitung, die in der Klinik bleiben kann, so lange sie will. Also blieb ich natürlich auch nach meiner Entlassung in der Klinik und bekam weiterhin meine drei Mahlzeiten am Tag.

Typhus ist in Südamerika weit verbreitet. Vor allem in Bolivien und Peru ist die Gefahr sehr hoch, sich anzustecken. Meistens erfolgt die Ansteckung durch verunreinigtes Essen oder Getränke. Auch wenn es sich anfühlt wie ein Magen-Darm-Virus und die typischen Symptome wie hohes Fieber und Verstopfung nicht auftreten, solltest du lieber einen Arzt aufsuchen, wenn es nicht zügig wieder besser wird. Und ganz wichtig ist, dass du nicht ohne Krankenversicherung verreist – denn dann wird so ein All Inclusive Aufenthalt ganz schön teuer.


Über den Autor

Mona

Früher saß ich den ganzen Tag im Büro am Schreibtisch - heute bin ich angehende Weltenbummlerin, Fotografin, Texterin, Geschichtenerzählerin und Reiseplanerin.
In diesem Blog erzähle ich die Geschichten, die mein Freund Patrick und ich auf unserer Weltreise erleben - und gebe Tipps zur richtigen Vorbereitung einer Langzeitreise und zu einzelnen Reisezielen.

4 Kommentare

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  • Hallo ,
    Vielen Dank fuer Ihren tollen Blog.
    Ich bin Johanna Menke,die deutsche Aerztin,welche sie damals in Cusco betreut hat. Ich wollte nur mitteilen,dass ich nicht mehr in der Clinica Pardo arbeite,da diese an den Rand des Bankrott kam und uns (das Personal) nicht mehr bezahlt hat.Ich arbeite jetzt in einer anderen Klinik,wo alles noch „all inclusiver“ und schoener ist !! Ihre Leser duerfen sich gerne jederzeit ueber WhatsApp bei mir melden. Die Nummer ist 0051- 984714558.
    Liebe Gruesse aus Cusco,
    Johanna Menke

    • Liebe Frau Menke,

      vielen Dank für Ihre Nachricht und den Hinweis! Ich finde es super, dass Sie meinen Lesern anbieten, sich jederzeit bei Ihnen zu melden – vielen Dank!
      Wir haben uns damals in Cusco sehr gut betreut gefühlt und waren danach auch wieder ganz genesen 🙂

      Liebe Grüße!
      Mona

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