Was kostet die Welt? Drei Wochen in Namibia

Namibia Road-Trip Camping

Ein Auto, zwei Menschen, 20 Tage, 4.458 Kilometer. Zeit, Bilanz zu ziehen.

Grundsätzlich stellt sich vor einer Reise ja immer die Frage, wie viel Geld du eigentlich einplanen musst. Klar, es kommt drauf an, was genau du machen willst und welche Ansprüche du an deine Unterkünfte etc. stellst. Deshalb gilt meine Bilanz für Namibia natürlich nicht universell. Aber falls du planst, einen Camping-Road-Trip durch dieses wunderschöne Land zu machen, dann findest du hier auf jeden Fall einen guten Überblick über die Kosten, die vermutlich auf dich zukommen.

Auto und Unterkunft

Namibia Road-Trip Car

Bei einem Road-Trip durch Namibia empfiehlt sich auf jeden Fall die Variante Camping, wenn du auf dein Budget achten musst. Eine Nacht auf dem Campingplatz wird grundsätzlich pro Person berechnet und ist auf jeden Fall die günstigste Alternative. Alle Campingplätze, auf denen wir waren, hatten neben den eigentlichen Campsites auch Lodges im Angebot, aber da schlägt die Übernachtung dann direkt gut und gerne mit dem drei- bis vierfachen Preis zu Buche.

Da wir kein Zelt hatten, haben wir uns für ein 4×4-Fahrzeug mit Dachzelt entschieden. Das ist natürlich teurer, als das eigene Zelt mitzunehmen, aber wir wollten uns  nicht direkt zu Beginn unserer Weltreise mit einem Zelt belasten, weil wir sowieso nicht planen, besonders oft zu campen. Das Auto haben wir bei Camping Car Hire gemietet – eine Reservierung im Voraus macht Sinn, ist aber nicht zwingend notwendig. Wir sind einfach zur Autovermietung gefahren und haben auch ohne Buchung noch ein Auto für 15 Tage ergattert.

Die Campingplätze haben wir spontan bei der Durchfahrt oder teilweise auch vorher im Internet rausgesucht. Gebucht haben wir aber nur ein einziges Mal, ansonsten sind wir einfach zur Rezeption gegangen und haben nach einem freien Campingplatz gefragt. Angeblich ist im September High Season in Namibia und uns wurde mehr als ein Mal gesagt, wir müssten alles im Voraus buchen. Das ist aber totaler Quatsch – wir hatten nie Probleme, einen freien Platz für unser Zelt zu finden. Und häufig waren wir die Einzigen oder mit ganz wenigen anderen Campern auf dem Platz.

Namibia Solitaire Guest Farm

Vor und nach dem Road-Trip haben wir noch insgesamt fünf Nächte im Chameleon Backpackers verbracht – eine Nacht im Dorm und vier Nächte in einem Doppelzimmer. Wenn du mit Begleitung reist, ist ein Doppelzimmer eigentlich nie viel teurer als zwei Betten in einem Dorm – und die Privatsphäre ist unbezahlbar.

Insgesamt haben wir für Auto und Unterkünfte in den 20 Tagen 901,23 € pro Person ausgegeben. Darin enthalten ist eine Nacht in einem B&B, weil es zum Campen einfach zu kalt war. Außerdem sind teilweise Essen, Wi-Fi Zugang und Wäscherei in den Kosten enthalten, weil ich die im Nachhinein nicht mehr aufsplitten konnte.

Dazu kommen die Kosten für das Benzin. Tanken ist in Namibia im Vergleich zu Deutschland ein Schnäppchen, aber bei über 4.000 Kilometern kommt da schon einiges zusammen. Für Benzin haben wir insgesamt 264,66 € pro Person gezahlt.

Essen und Getränke

Namibia Braai

Wir sind während unserer drei Wochen in Namibia nur sehr selten essen gegangen. Vor allem auf den Campingplätzen haben wir immer selbst gekocht – oder besser gesagt gegrillt. Auf jedem Campingplatz gibt es so genannte Braais, die du als Camper nutzen kannst. Wir waren außerdem mit einem eigenen Grill ausgestattet, so dass wir auch ohne Braai-Platz nicht aufgeschmissen gewesen wären.

Das Fleisch in Namibia ist sehr günstig und sehr gut. Egal ob Rind, Schwein oder Hühnchen – das Fleisch hat immer eine super Qualität. Außerdem kannst du hier natürlich auch Tiere wie Zebra, Schaf oder Springbock probieren. Lass dich einfach vom Kühlregal im Supermarkt inspirieren.



Zu einem ordentlichen Grillabend gehört natürlich auch ein Bier. Auch das ist in Namibia verglichen mit Deutschland sehr günstig, weshalb es, soweit ich mich erinnern kann, keinen einzigen Abend ohne Bier gab.

Für Essen und Getränke haben wir insgesamt 138,18 € pro Person ausgegeben. Darin enthalten sind sämtliche Einkäufe im Supermarkt, Essen und Getränke in Restaurants und Bars sowie Süßigkeiten wie Eis und Kuchen, die wir uns ab und zu gegönnt haben.

Attraktionen und Permits

Namibia Skeleton Coast Park Entrance

Wir haben uns in Namibia natürlich die großen Attraktionen wie den Etosha Nationalpark, die Felsgravuren in Twyfelfontein, die rote Wüste Sossusvlei, den Fish River Canyon und einige weitere angeguckt. Für die Attraktionen werden Eintrittsgebühren fällig. Manchmal musst du nur den Permit bezahlen, manchmal kannst du zusätzlich auch noch Geld für eine geführte Tour hinlegen – musst du aber natürlich nicht immer.

Hier sind wir mit 45,13 € pro Person für alle Eintrittsgebühren und Permission Fees für die Nationalparks weg gekommen. Das finde ich gar nicht mal so teuer und die Gelder sind zumindest gut angelegt, weil sie den Parks zugutekommen.

Sonstiges

Ansonsten haben wir noch Geld in die Taxifahrt vom Flughafen zum Hostel, eine namibische SIM-Karte, einen Refill unseres Gaskochers und eine Karte vom Etosha Nationalpark investiert. Das macht noch mal 27,12 € pro Person.

Gesamtsumme

Insgesamt haben wir somit für die drei Wochen in Namibia 1.376,32 € pro Person ausgegeben.

Das ist mehr als unser geplantes Budget von 1.000 € pro Monat, aber wir wussten vorher, dass wir in Namibia mit dem Geld nicht auskommen werden. Essen und Camping sind zwar nicht allzu teuer, aber wenn du möglichst viel vom Land sehen willst, kommst du um einen Mietwagen nicht drumrum – und der ist nicht gerade günstig.

Selbst durch’s Land fahren ist aber auf jeden Fall günstiger, als sich einer durchgeplanten Overland-Tour anzuschließen. Da bist du dann direkt das Doppelte an Kohle los. Zusätzlich muss ich sagen, dass wir nicht besonders genau auf’s Geld geachtet haben – es war schließlich der erste Stopp unserer Weltreise.

Die Kostenaufstellung bezieht sich auf einen Road-Trip mit zwei Personen. Kosten für Auto und Benzin ändern sich natürlich je nach Personenzahl! Die An- und Abreisekosten sind in der Aufstellung nicht enthalten. Wir waren im September 2014 in Namibia unterwegs – 1 € lag durchschnittlich bei 14,06 N$.

Namibia sunrise

Hast du schon mal einen Road-Trip durch Namibia gemacht? Was sind deine Erfahrungen und wie viel Geld hast du ausgegeben?

Über den Autor

Mona

Früher saß ich den ganzen Tag im Büro am Schreibtisch - heute bin ich angehende Weltenbummlerin, Fotografin, Texterin, Geschichtenerzählerin und Reiseplanerin.
In diesem Blog erzähle ich die Geschichten, die mein Freund Patrick und ich auf unserer Weltreise erleben - und gebe Tipps zur richtigen Vorbereitung einer Langzeitreise und zu einzelnen Reisezielen.

9 Kommentare

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  • Hallo Mona,

    Dein Bericht hat mir schon mal einiges an Angst genommen. Wir fliegen nächste woche und irgendwie ist alles noch ein bisschen ungeplant.

    Was hattet ihr für eine Route? Damit tun wir uns sehr schwer… Oder seid ihr spontan drauf los gefahren?

    Lg
    Theresa

    • Hallo Theresa,

      wir hatten auch nur einen groben Plan – wir haben von der Autovermietung eine Karte bekommen und haben dann immer kurzfristig geschaut, wie weit wir am nächsten Tag kommen und wo wir dann übernachten wollen. Ihr müsst nur vorher entscheiden, ob ihr einmal komplett rum wollt oder entweder nur den Norden oder den Süden macht. Aber dann könnt ihr recht spontan sein.

      Macht auf jeden Fall mindestens einen der Benzinkanister voll, den ihr von der Autovermietung bekommt! Und dann tankt immer, wenn ihr eine Tankstelle seht 🙂 Ihr werdet dann auch recht schnell merken, wie weit ihr an einem Tag kommt und könnt dann so planen, was euer nächstes Ziel ist. Ihr solltet immer vor Anbruch der Dunkelheit auf dem Campingplatz sein.

      Ganz viel Spaß, Namibia ist fantastisch!
      LG, Mona

  • Hallo Mona,

    sehr schoene Zusammenfassung hast du da geschrieben. Wahrscheinlich eine der anschaulichsten, die ich bis jetzt gefunden habe.

    Eure Reise scheint ja schon eine Weile her zu sein, dennoch moechte ich dich bzg. Camping in Namibia etwas fragen…

    Was sich mir da noch nicht ganz erschlossen hat, ist, wie man da kocht? Haben die Campingplaetze selber Kochstellen? Muss ich mich selber um Holz oder Gaskocher kuemmern? Wie habt ihr das gemacht?

    Und: Hattet ihr einen Kuehlschrank im Wagen? Bin am Ueberlegen den wegzulassen. Kuehle Getraenke muessen nicht immer sein und so ein Geraet frisst sicher auch ordentlich Batterie und somit auch Sprit…

    Ich wuerde mich freuen, wenn du mir da auf die Spruenge helfen koenntest.

    Vielen Dank und sonnige Gruesse aus Thailand,

    Daniel

    • Hallo Daniel,
      vielen Dank!
      Wir hatten einen kleinen Gaskocher dabei, der zur Ausstattung des Mietwagens gehörte. Damit haben wir gekocht und haben zusätzlich die Grills genutzt, die es auf so gut wie jedem Campingplatz gibt. Dafür musst du dir natürlich Kohle besorgen, die gibt es in jedem Supermarkt.
      Wir hatten einen kleinen Kühlschrank im Auto. Ich glaube, das ist bei Mietwagen mit Zelt Standard. Wir haben den aber auch nicht zum Kühlen von Getränken genutzt, sondern hatten unser Essen da drin. So mussten wir nicht jeden Tag einkaufen gehen, um abends was zu essen zu haben.
      Sprit fressen die Autos sowieso schon ordentlich. Ich glaube, da macht ein kleiner Kühlschrank auch nicht mehr viel aus 😉
      Viele Grüße,
      Mona

  • Hey Mona,
    musste gleich bei euch vorbei schauen 🙂
    Schöne Zusammenfassung. Werd ich mir nen paar Infos mit zu unserem nächsten Namibia Tripp mitnehmen.
    Wo habt ihr eigentlich euren Toyota gemietet?
    Die Kosten für Namibia sind bei euch eigentlich noch recht überschaubar (auch wenn’s euer Limit wohl überschritten hat).
    Wir haben letztes Jahr wesentlich mehr gezahlt. Kam Allerdings auch noch Botswana dazu, was erheblich teurer als Namibia ist.
    Gruss
    Patrick

    • Hi Patrick,

      vielen Dank!
      Das Auto haben wir bei Camping Car Hire gemietet, die sind sehr nett und flexibel.
      Dadurch, dass wir nur Namibia gemacht haben, mussten wir wenigstens keine Zusatzkosten für Grenzgänge zahlen, das hätte unser Budget auf jeden Fall gesprengt 😉

      Viele Grüße,
      Mona

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