Was kostet die Welt? Fünf Wochen in Kolumbien

Clock Tower Cartagena, Kolumbien

Kolumbien ist einfach toll!

Die fünf Wochen, die wir für dieses riesige Land zur Verfügung hatten, waren irgendwie viel zu kurz. Wir haben zwar ein paar Orte gesehen, aber das war noch lange nicht alles. Wir müssen also wiederkommen!

Kolumbien war für uns das günstigste Reiseland in Südamerika. Es ist zwar nicht super billig – vor allem in den Touristenecken wie Cartagena ist es teurer – aber wir konnten trotzdem etwas Geld sparen. Unser Minus aus den teureren Ländern Australien, Neuseeland und Argentinien konnten wir also wieder ein bisschen verringern.

In Kolumbien haben wir hauptsächlich Großstädte besucht. Wir sind von Lima aus extrem günstig mit VivaColombia nach Bogotá geflogen. Danach waren wir in Cali, Salento, Medellín und Cartagena.

Unterkunft

In Kolumbien wohnten wir endlich mal wieder etwas luxuriöser in Apartments, die wir bei airbnb gefunden haben. Das Angebot bei airbnb ist für Kolumbien ziemlich groß – und die eigenen vier Wände sind doch immer schöner als ein Hostelzimmer. Aber wir fanden auch ein super tolles Hostel in Salento.

La Casa Eliana, Salento

Bogotá

In Kolumbiens Hauptstadt hatten wir ein kleines Apartment in einem sehr modernen Haus. Alle Wohnungen in dem Haus sind bei airbnb verfügbar und unsere kleine Wohnung war einfach super. Komplett ausgestattete Küche, moderne Einrichtung, alles blitzeblank sauber und Wäschewaschen und Kaffeetrinken konnten wir kostenlos.

Cali

In Cali übernachteten wir im Casa Café. Das Hostel findest du auch bei airbnb, aber ehrlich gesagt lohnt es sich nicht, darüber zu buchen. Dadurch entstehen nur unnötige Kosten für Endreinigung und Vermittlung, die du dir sparen kannst, wenn du einfach direkt eine E-Mail an die Besitzerin Paola schickst.

Das Casa Café ist ganz nett, aber nicht super toll. Wir hatten zuerst ein Zimmer im Haupthaus mit geteiltem Bad. Das Bett war aber so hart, dass wir nach einer Nacht ins neue Nebenhaus umzogen, in dem es Zimmer mit eigenem Bad gibt. Nachteil bei diesen Zimmern ist allerdings, dass drei der vier Zimmer kein Fenster haben. Wir hatten Glück, dass das Casa Café nicht ausgebucht war und konnten so das Zimmer mit Fenster ergattern.

Insgesamt war der Preis für das, was wir bekamen, zu hoch. Die Zimmer mit privatem Bad kosten 70.000 Pesos – dafür findest du in Cali auf jeden Fall was Besseres.

Salento

Salento war einfach toll. Der kleine Ort ist super zum Entspannen – das war nach ein paar Tagen in Cali auch dringend nötig. In Cali ist es einfach immer extrem laut.

In Salento kamen wir im Casa La Eliana unter, das eins der besten Hostels auf unserer Reise war. Die Dusche im Gemeinschaftsbad war einfach der Hammer – ich möchte behaupten, dass du so eine Dusche in Südamerika nur selten findest. Durchgehend warmes Wasser mit ordentlichem Wasserdruck – einfach traumhaft!

Das Casa La Eliana hat außerdem ein Restaurant, das super leckeres Essen serviert.

Medellín

Auch in Medellín fanden wir ein Apartment über airbnb. Es war zwar keine Privatwohnung, aber Albertos Wohnung ist einfach super. Es gibt insgesamt vier Schlafzimmer, die alle einzeln zu mieten sind. Dazu gibt’s einen großen Wohn-Ess-Bereich und eine komplett ausgestattete Küche. Außerdem gibt’s zwei Badezimmer, die immer super sauber waren.

Alberto ist ein toller Gastgeber. Er wohnt nicht in der Wohnung, war aber jeden Tag da, um nach dem Rechten zu sehen. Der Spanier ist eigentlich zum Urlaub machen nach Medellín gekommen und geblieben – und das scheint mehreren Menschen zu passieren. Medellín ist tatsächlich eine besondere Stadt, in der unsere zehn Tage wie im Flug vergingen.

Cartagena

Cartagena ist vor allem eins: heiß! So heiß, dass es fast unerträglich wird. Zum Glück hatte unsere Unterkunft eine Klimaanlage. Im One Day Hostel läuft die Klimaanlage zwar nur nachts, aber so konnten wir immerhin gut schlafen. Tagsüber hilft nur die Flucht in ein Café mit Klimaanlage oder ganz still sitzen und nichts tun.

Das One Day Hostel ist eine super Adresse in Cartagena. Es gibt nur drei Zimmer mit je zwei Etagenbetten und eigenem Bad. Alles ist dank der emsigen Putzfrau immer super sauber. Das Frühstück ist inklusive und wenn das Hostel nicht ausgebucht ist, kannst du durchaus um einen Rabatt verhandeln.

Ich bin ja nach wie vor kein großer Dorm-Fan, aber die Atmosphäre im Hostel war toll und die sechs Tage gingen super schnell rum. Und mit Ohropax lässt es sich doch immer ganz gut schlafen.

Gesamtkosten

Für die Unterkünfte zahlten wir insgesamt 388,13 € pro Person. Das sind etwas mehr als 11 € pro Person pro Nacht.

Essen und Getränke

In Kolumbien ist das Essen meistens ziemlich fettig – Empanadas und Patacóns (Kochbananen) werden frittiert, Arepas (Maisfladen) werden mit Käse gefüllt und dann auf dem Grill unzählige Male mit Butter bestrichen. Aber entsprechend lecker ist es eben auch. Und ein Arepa mit Käse kostet am Straßenstand gerade mal 1.000 Pesos, also ungefähr 30 Cent.

Dank der airbnb Apartments konnten wir während unserer Zeit in Kolumbien sehr oft kochen. Wenn wir mal nicht gekocht haben, dann waren wir nicht selten bei Crepes & Waffles essen. Die kolumbianische Restaurantkette serviert einfach super leckeres Essen zu günstigen Preisen – und das Eis ist auch unwiderstehlich. Am meisten hat es mir das Panne Cook angetan – ein Brot gefüllt mit dem Inhalt deiner Wahl.

Panne Cook bei Crepes & Waffles, Kolumbien

Insgesamt gaben wir in unseren fünf Wochen in Kolumbien 339,77 € pro Person für Essen und Getränke aus. Das sind 10 € am Tag – dafür, dass wir relativ oft essen waren, finde ich das ziemlich wenig.

Attraktionen

In Kolumbien haben wir verhältnismäßig viele Dinge gemacht, die Geld kosten.

Ausblick vom Monserrate, Bogotá

In Bogotá fuhren wir mit der Standseilbahn auf den Monserrate, von dem du eine tolle Aussicht auf die gesamte Stadt hast. Außerdem machten wir eine fünfeinhalbstündige Fahrradtour durch die verschiedensten Ecken der Stadt. Die Tour war super interessant und unser Guide Jaime zeigte uns neben den Touristen-Highlights auch Seiten der Stadt, die ich lieber nicht gesehen hätte.

Von Bogotá aus fuhren wir außerdem nach Zipaquira. Hier befindet sich die berühmte Salzkathedrale, die jeder Besucher von Bogotá gesehen haben sollte – sagen die Kolumbianer. In Kolumbien sind die Menschen sehr gläubig, die meisten sind katholisch. Die Salzkathedrale in Zipaquira ist für die Menschen also etwas ganz besonderes.

Salzkathedrale Zipaquira, Kolumbien

Ich fand sie zwar auch spannend, aber für mich ist sie kein Muss bei einer Reise nach Kolumbien. Tatsächlich ist es auch keine Kirche im klassischen Sinne, denn du findest kein Gebäude. In Zipaquira existiert einfach eine riesige Salzmine, in die gewiefte Menschen ein paar Kreuze gemeißelt haben und jetzt ordentlich Kohle von den Touristen dafür nehmen können, die die Mine/Kathedrale besichtigen wollen.

In Salento besuchten wir eine Kaffeefarm und waren ausreiten. Die ausführlichen Berichte dazu findest du hier und hier.

Medellín erkundeten wir dann nicht mit dem Fahrrad, sondern in vier Stunden zu Fuß bei einer Free Walking Tour. Die Tour war super – was vermutlich auch an unserem Guide Hernán lag. Er ist in Medellín geboren und aufgewachsen und hat viele persönliche Anekdoten in die Tour einfließen lassen. Auch hier wurde wieder per Trinkgeld bezahlt – und Hernán hatte es sich wirklich verdient.

Plaza Botero, Medellín Kolumbien

Wir machten außerdem die berühmt-berüchtigte Pablo Escobar Tour von Paisa Road. Ich fand die Tour genau so durchwachsen wie die Kommentare auf TripAdvisor. Wir fuhren hauptsächlich in einem Minivan durch die Stadt und hielten an ein paar mehr oder weniger interessanten Orten, an denen Escobar auch mal gewesen ist. Die junge Frau, die die Tour macht, war teilweise sehr negativ gegenüber dem gesamten Land eingestellt – machte Kolumbiens Natur dann auf der anderen Seite aber wieder Komplimente und sagte, das Land sei einfach das tollste auf der Welt.

Ich weiß nicht so recht, was ich insgesamt von der Tour halten soll. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich die meisten Fakten, die die Frau uns erzählte, bereits kannte. Falls du also beispielsweise „Narcos“ auf Netflix gesehen hast, kannst du dir die Tour wohl sparen.

La Piedra, Guatapé Kolumbien

Von Medellín aus machten wir außerdem einen Tagesausflug nach Guatapé. Die kleine Stadt ist einfach unglaublich schön. Bekannt ist sie aber vor allem für La Piedra – einen riesigen Monolith, von dem aus du einen atemberaubenden Blick auf den umliegenden See hast. Dafür musst du auch nur 659 Stufen hochsteigen. Guatapé solltest du auf keinen Fall verpassen, wenn du in der Gegend von Medellín bist!

Blick von La Piedra, Guatapé Kolumbien

In Cartagena besuchten wir dann zum Schluss noch das Castillo San Felipe, das aber für den Preis, den du zahlst, meiner Meinung nach nicht besonders viel zu bieten hat.

Insgesamt zahlten wir für den ganzen Spaß 70,65 € pro Person.

Fortbewegung

Die Strecken zwischen den Städten haben wir immer per Flugzeug zurückgelegt. Die Flüge mit Avianca waren so extrem günstig, dass ich dafür niemals über 10 Stunden Busfahrt auf mich genommen hätte.

In Bogotá und Medellín nutzten wir fast immer die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Benutzung ist super einfach und billiger geht’s mit dem Taxi auch nicht, obwohl Taxen feste Preise haben und auch nicht super teuer sind.

Bus Kolumbien Guatapé

Außerdem nutzten wir häufiger die Flughafenbusse. Die Benutzung ist auch hier super einfach und sicher und im Vergleich zum Flughafentaxi extrem billig.

Insgesamt gaben wir für Fortbewegungsmittel in Kolumbien 151,65 € pro Person aus. Darin enthalten sind drei Inlandsflüge – ein absolutes Schnäppchen!

Sonstiges

Ansonsten haben wir Geld für folgende Dinge ausgegeben: eine SIM-Karte von Movistar inkl. Reload, Kino, Kosmetikartikel, Wäschewaschen und diverse Klobesuche, die in Kolumbien einfach an jeder Ecke Geld kosten. Wir mussten außerdem beim Abflug in Lima 15 USD zahlen, die angeblich für ein Visa on Arrival sein sollten. Tatsächlich vermute ich aber, dass es reine Verarsche von VivaColombia war.

Insgesamt haben wir für sonstige Dinge 41,58 € pro Person ausgegeben.

Gesamtsumme

Wir haben in Kolumbien für fünf Wochen also 991,78 € pro Person ausgegeben und somit – gemessen an unserem Monatsbudget von 1.000 € – knapp 120 € gespart.

Die Kostenaufstellung bezieht sich auf einen Trip mit zwei Personen. Kosten für die Unterkunft ändern sich natürlich je nach Personenzahl.

Die An- und Abreisekosten sind in der Aufstellung nicht enthalten. Wir waren von Ende September bis Ende Okotber 2015 in Kolumbien – 1 € lag durchschnittlich bei 3.324,09 COP. Der Wechselkurs schwankte in dieser Zeit übrigens extrem stark.

Cartagena Castillo San Felipe, Kolumbien

Hast du schon mal mehrere Wochen in Kolumbien verbracht? Wie viel Geld hast du ausgegeben?

Über den Autor

Mona

Früher saß ich den ganzen Tag im Büro am Schreibtisch - heute bin ich angehende Weltenbummlerin, Fotografin, Texterin, Geschichtenerzählerin und Reiseplanerin.
In diesem Blog erzähle ich die Geschichten, die mein Freund Patrick und ich auf unserer Weltreise erleben - und gebe Tipps zur richtigen Vorbereitung einer Langzeitreise und zu einzelnen Reisezielen.

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